Ist die Erde auf dem Feld oder im Garten einmal ausgelaugt wächst ohne Kunstdünger nicht mehr viel. Um zu verhindern, dass der Boden auslaugt gibt es viele Möglichkeiten, die auch im Garten angewendet werden können.
Von verschiedenen Jauchen, dem Mulchen der Beete mit Stroh oder anderem Material, bis hin zum Mist einarbeiten und dem Anpflanzen von Gründüngungen, es ist nicht so schwer dem Boden etwas Gutes zu tun. Soll heissen, wir düngen eigentlich nicht die Pflanzen, sondern den Boden.
Das Wichtigste dabei ist, sich bewusst zu werden, dass alles was wir ernten, aber auch alles Unkraut das wir ausreisen, dem Boden zum Wachsen viel Energie entzogen hat. Diese Energie kommt nicht einfach so über Nacht zurück. Und nicht nur unsere Pflanzen benötigen einen Boden voll mit Stickstoffen, Spurenelementen, Mineralien und vielem mehr. Für zahlreiche Nützlinge genauso wie auch deren Futter, die Schädlinge, ist ein gesunder Boden überlebenswichtig. Nur wenn Pflanzen und Lebewesen sich im Boden wohl fühlen und ihre Arbeit machen können, gelingt der Gemüseanbau ohne Kunstdünger. Und einen wichtigen Teil dazu trägt unser „Schwarzes Gold“ bei.

Die Herstellung von Kompost, dem schwarzen Gold des Gärtners, ist eine eigene Wissenschaft und es gibt so viele Weisheiten dazu wie Gärtner. Und vielleicht ist dies auch gut so, denn ein guter Komposthaufen ist ein eigenes kleines Universum und keiner gleicht dem anderen.
Am Anfang steht immer die Zusammensetzung des Komposthaufens. Was darf rein, was nicht? Bei uns ist die Regel einfach. Was bei uns oder auf unseren Partnerbetireben gewachsen ist, darf auf den Kompst. Alles andere muss draussen bleiben. Gekochtes und verarbeitetes hat ebenfalls keinen Zutritt. Vom Laub bis hin zu den Rüstabfällen, vom Hühnermist und dem Stroh bis hin zu gehäckselten Sträuchern ist alles Willkommen und das scheint bei uns zu funktionieren. Vorsicht geboten ist einzig bei Pflanzen die bereits Samen gebildet haben oder Wurzelstücken die wieder austreiben können. So kann es vorkommen, dass das ein oder andere „Unkraut“ sich im ganzen Garten verteilt.
Das ganze Material das sich während der Gartenarbeit ansammelt wird auf einen Haufen geworfen. Bei uns immer am selben Standort und schön im Halbschatten. Sobald sich genug Material angesammelt hat, wird der Haufen alle paar Wochen durcheinandergemischt. Nach einiger Zeit sieht er dann so aus:


Wenn sich die Würmer verzogen haben und das Leben im Komposthaufen abnimmt, ist es Zeit ihn weiter zu verarbeiten. Gut kompostierte Erde kann direkt aufs Feld getragen werden. Am besten jeweils bereits im Herbst oder je nach Bedarf. Allerdings dauert es oft eine Weile bis die Nährstoffe im Boden verfügbar sind. Es ist also keine Soforthilfe bei Mangelerscheinungen.
Alternativ kann man den Kompost nun auch sieben. Dadurch erhält man einerseits eine schön krümelige Erde, anderseits bleibt auch alles was noch nicht fertig kompostiert ist, im Sieb hängen und kann als Kompoststarter für den neuen Haufen verwendet werden.



Jahr für Jahr wandern so Hunderte von Kilo Biomasse an unserer Kompoststation vorbei und verwandelt sich in beste Erde.