März = Frühling. Egal wie das Wetter draussen ist, die Anzahl Sonnenstunden und die teils bereits sehr warmen Tage wecken viele Pflanzen aus dem Winterschlaf. Und auch beim Gemüse bewegt ich bereits einiges. Die Setzlinge legen an Tempo zu, Rüebli, Favebohnen und Kefen keimen und den Frühlingszwiebeln kannman fast schon beim wachsen zusehen.
Als erste Kultur sind bei mir die Kohlrabisetzlinge verpflanzt worden. Und auch die erste Runde hacken und jäten ist bereits erledigt.
Damit verbunden ist auch wieder eine gewisse Regelmässigkeit im Arbeitsaltag. Während im Winter viel nach Lust und Laune repariert, aufgebaut und abgerissen wird, läuft im Sommer fast alles nach einem Plan. Ein Plan der teils auf Papier, teils aber auch nur in meinem Kopf existiert.
Die Fruchtfolge, also was wo wachsen darf und was nicht, ist eine der langen Listen, welche ich immer im Winter erstelle und nun sehr oft zur Hand nehme. Wo waren letztes Jahr die Kohlpflanzen, wo hat es dieses Jahr Platz für den Salat und welches Beet gehört den Bohnen. Immer 3 bis 5 Jahre Pause braucht es zwischen den selben Pflanzengattungen um den Schädlingsdruck zu reduzieren und das auslaugen der Bodens zu verhindern.
Eine andere viel beachtete Liste ist die Anzuchtsplanung. Immer am Wochenende heisst es nun Setzlinge machen, pikieren und abhärten. Bis zum Schluss sind es tausende kleiner Pflanzen die so den Weg in den Garten finden. Und da sie in unserem neuen Zuhause einen viel sonnigeren Platz gekriegt haben als früher möglich war, wachsen sie dieses Jahr auch viel besser.
Aber natürlich geht auch schon einiges im Gartenselber. Viele Beete sind noch gänzlich unberührt, mit Gründüngung oder Stroh abgedeckt und wollen noch auf Ihren Einsatz vorbereitet werden. Nackt sind bei mir die Beete nur 2-3 Wochen vor der Bepflanzung. Dann werden sie mit Kompost versorgt und der Mulch oder die Gründüngung wird in den Boden eingearbeitet. Danach ruhen sie nochmals kurz, bevor sie mit dem Rechen für die Bepflanzung vorbereitet werden.
Neben Mulch und gesäter Gründüngung lasse ich teilweise auch das „Unkraut“ stehen. Vorzugsweise natürlich da, wo ein Kraut wächst, welches ich wieder in den Griff kriegen kann. Also solche, die sich einfach ausreissen lassen und sich nicht über Wurzelstücke vermehren können.
Am vergangenen Samstag, beim jäten der ersten Rüebli, beobachtete ich auf dem Beet daneben die ersten Bienen im Garten. Fleissig besuchten sie die kleinen violetten Blüten eines dieser sogenannten Unkräuter. Ich kenne noch nicht mal den Namen der Pflanze, aber sie begleitet mich schon seit Jahren. Fleissig deckt sie jede offene Stellen zu und deckt den Boden auch im Winter super ab. Kaum wird es etwas wärmer, bilden sich hunderte von kleinen blauen Blüten und somit sind sie die erste grosse Nahrungsquelle für die Bienen und viele andere Tiere. Unkraut ist eben nicht gleich Unkraut und bekanntlich vergeht es ja sowieso nicht. Also wieso nicht damit arbeiten. Die Bienen freuts.




