Heiss und Trocken. Sehr trocken sogar. Giessen war also angesagt im Juli. 3 mal Wöchentlich in Hallwil und bis zu vier mal die Woche hier in Möriken. Gemüse ist verflixt durstig!
Nach dem trockenen und bereit sehr warmen Juni, gab der Sommer im Juli nun alles. Kein Tropfen Wasser fiel vom Himmel und die Sonne brannte sich täglich mehr in den Boden. Stangenbohnen und Buschbohnen verbrannten regelrecht und die Ausfälle bei frisch gepflanzten Setzlingen waren enorm. Dazu war es schlicht und einfach zu trocken um irgendwelche Aussaaten zu tätigen.
In der Gemüseproduktion kann man da relativ einfach auf Kulturen umstellen, welche als Setzlinge angezogen werden können. Schwieriger ist es mit den Gründüngungen und Blühstreifen für die Insekten. Die Tiere werden die Dürre also auch im Herbst nochmals zu spüren bekommen, wenn plötzlich viel weniger Nahrung vorhanden ist. Denn es fehlt nicht nur die Gründüngung, auch viele Ökowiesen sind mittlerweile mehr braun als grün.
Der 8te August ist bei mir so einer der Stichtage, welchen ich nie verpasse. Alle Setzlinge die vorher in den Garten wandern, haben noch genug Zeit um gross zu werden oder auszuwachsen. Alles was danach kommt muss entweder eine sehr kurze Kulturdauer haben (Kohlrabli oder Salat z.B.), oder überwintern können (Winterblumenkohl etc).
Also heisst es im Juli noch einmal Vollgas geben und Setzlinge wie am Fliessband zu produzieren. 400 Wintersalate, 100 Wirzpflanzen, 200 Lagerkohlrabli, 200 Chinakohlsetzlinge, die ersten Sätze Asiakohl wie PakChoi oder Mizuna und die letzten Runden Broccoli und Kopfsalat stehen auf dem Plan.
Und auch diese wollen natürlich gegossen werden. Und zwar drei mal täglich. Was zusammengefasst bedeutet ich habe den Monat eigentlich damit verbracht Wasser zu verteilen.
Aber es gibt auch Gutes zu berichten. Trotzt einigen Ausfällen, darf ich nach wie vor viel ernten und ich lerne unser neues Grundstück von Anfang an unter erschwerten Bedingungen kennen. Und ich weiss deshalb nun; es gibt noch viel zu tun. Der Boden braucht mehr Humus, der Garten mehr Struktur. Es braucht mehr Schatten und um das Gefälle auszugleichen, noch mehr dauerhafte Kulturen, gut platziert. Und da ich mittlerweile ein grosser Fan von meinen Wildobstfrüchten bin, weiss ich auch schon, was im Herbst gepflanzt wird.
Bis dahin hoffe ich au Wasser, gehe giessen und warte geduldig auf den Regen.




